Die LAGA 2027 erlaubt einen Blick in die Zukunft der Landwirtschaft.
Landwirtschaft = Monokultur?
Bisher war Monokultur das Erfolgsmuster in der Landwirtschaft: große Flächen, große Mengen. Das geht einher mit Pestiziden und Kunstdünger, Großtechnik und großen Krediten. Kleine Betriebe sind dabei auf der Strecke geblieben.
Biologischer Landbau, der auf die Kraft von Mischkulturen setzt, schneidet im Effizienz-Vergleich oft schlecht ab und hat somit ein Kostenproblem. Eine Ernährung über natürliche landwirtschaftliche Produkte ist für viele Konsument:innen unerschwinglich.
Dieses Bild ändert sich gerade
Es gibt inzwischen erprobte Roboter-Varianten, die die Arbeit auf einer landwirtschaftlichen Fläche routiniert ausführen – präzise und 24/7. Mit dieser Hilfe und etwas KI entsteht ein automatischer Gärtner, der mitdenkt, reagiert und plant – vor allem aber den Hauptteil der Arbeit von der Saat bis zur Ernte übernimmt.
Pflanzenpflege ist keine Raketentechnik; sie geschieht nicht in Millisekunden. Sie erfordert lediglich robuste, einfache Computertechnik, wie sie auch Bastler:innen beherrschen. Die Kosten bleiben erschwinglich.
Das ist neu: Robotergärtner & Biodiversität
Ein einfacher Robotergärtner – bei uns der FarmBot – verleiht einem Hochbeet überraschende Qualitäten. Für den Roboter ist jede Pflanze ein Individuum: Was neben der Möhre wächst, ist egal – die Pflege erfolgt standortgenau und individuell.
Biodiversität wird damit nicht länger zum Kostenfaktor, sondern zur Normalität. Auf kleinsten Flächen lassen sich alte und besondere Sorten kostengünstig kultivieren. Das eröffnet Gärtner:innen neue Einnahmequellen – und dem Gastgewerbe neue Geschmackserlebnisse.
Was soll passieren?
Im Projekt SmartBioGarten suchen wir fünf ambitionierte Partner, die jeweils ein FarmBot-Projekt realisieren – ausgerichtet auf fünf Geschäftsmodelle für lokale und regionale Märkte. Nur wenn am Ende mehr Geld zufließt als investiert wird, entsteht echte Nachhaltigkeit.
Wir schaffen einfache Logistiklösungen für kleine Frischebetriebe und ebnen den Gärten den Weg in den Absatz. Erfolg zeigt sich am Markt – beim Kunden.
Die Rolle der LAGA: wir wollen zeigen,
… dass selbst Kleinstflächen im Nebenerwerb mit Hilfe von Robotik gute Erträge abwerfen. Biodiversität wird vom Kostenfaktor zur Ertragssäule. Qualität, Nachhaltigkeit und Geschmack setzen neue Maßstäbe.
Die Rolle der LAGA 2027: Die Versuche werden sichtbar gemacht und Ergebnisse präsentiert. Ist der Ansatz für den Großeinsatz in der Landwirtschaft geeignet? Die LAGA bietet den Raum für Diskussion und Transparenz – vom Coding der Pflanzpläne bis zum Erntefest. Besonders adressiert: Auszubildende und Schüler:innen, um sie mit künftigen Rahmenbedingungen im Gartenbau vertraut zu machen.
Während der LAGA
Nach einem ersten Erfahrungsjahr (2026) wird der SmartBioGarten zur Basis für Events und Demonstrationen – von Software & Hardware über Pflanzenkunde bis Gärtnern, Ernährung und Gesundheit.
Ziel: Eine wirtschaftliche Möglichkeit aufzeigen, wie sich mit überschaubaren Investitionen in einen Gartenroboter im eigenen Garten eine Quelle für gesunde, hochwertige Lebensmittel öffnen lässt – ob zur Eigenversorgung oder als Nebenerwerb.
Nach der LAGA
Wir bauen Strukturen auf, die dazu ermutigen, den eigenen Garten als Quelle eines Nebenerwerbs zu nutzen – ein erster Schritt in Richtung biodiverse Landwirtschaft.
Wir wecken Interesse, integrieren Jugendliche und Senior:innen und gewinnen Fachleute sowie Wissenschaft für die Zusammenarbeit. Ziel ist die Verstetigung des Themas – die Prignitz wird Hotspot digitalisierter Mini-Farmen.
Die Innovation: ein anderer Fokus auf die Natur
Die Pflanze und ihr Wohlergehen stehen im digitalen System des FarmBots im Mittelpunkt. Das Saatkorn einer Möhre wird gesetzt, der genaue Ort bestimmt, fotografisch erfasst und agrotechnische Daten werden gespeichert. Tag für Tag wird dieses Saatkorn auf dem Weg zur Möhre begleitet.
Am Ende liegt für jedes Exemplar eine technikgestützte, fotografisch untermauerte „digitale Reise“ vor – abrufbar z. B. über einen individuellen QR-Code.
Das digitale Qualitätssystem
Für jede Pflanze entsteht ein individuelles Qualitätsprofil mit drei neuen Indizes:
- Diversitätsindex – Pflanzenvielfalt im Umkreis
- Enforcement-Index – positive Wechselwirkungen der Pflanzen
- Fruchtfolgenindex – positive Langzeitwirkung der Vorjahrespflanzung
Das hebt die Produkte des SmartBioGartens auf ein Top-Level – denn diese Qualität schmeckt man. Der Vitalgehalt der biodiversen Pflanzweise lässt den der Monokultur weit hinter sich. Entsprechend sind auch Premium-Preise am Markt möglich.